29. Internationales Literaturfestival Leukerbad

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Irina Scherbakowa

Russland

Irina Scherbakowa

Die russische Germanistin, Historikerin, Übersetzerin und Kulturwissenschaftlerin Irina Scherbakowa wurde 1949 in Moskau geboren. Sie ist Gründungsmitglied der Menschenrechtsorganisation Memorial, die mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet wurde. Ende der siebziger Jahre begann sie ihre Sammlung von Tonbandinterviews mit Opfern des Stalinismus, seit 1991 forschte sie in den Archiven des KGB. Von 1996 bis 2006 lehrte sie am Zentrum für Erzählte Geschichte und visuelle Anthropologie der Moskauer Afanassjew-Universität.
Aufgrund systematischer Drangsalierung und Einschüchterungsversuche durch den russischen Staat lebt Scherbakowa seit 2022 im Exil in Deutschland. Sie gründete mit anderen Exilant:innen zur Weiterführung der Aufklärungsarbeit über den Stalinismus und den politischen Terror in der Sowjetunion die Organisation Zukunft Memorial, deren Vorsitzende sie ist. Für ihre Arbeit wurde Scherbakowa unter anderem mit dem Verdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet.
In Die Hände meines Vaters hat sie die Geschichte ihrer eigenen Familie aufgezeichnet, deren Wege von den Kriegen und Gräueltaten des 20. Jahrhunderts bestimmt waren, die jedoch entgegen allen Wahrscheinlichkeiten immer wieder davonkam.


Die Hände meines Vaters. Eine russische Familiengeschichte. Aus dem Russischen von Susanne Scholl. Droemer 2017
Der Russland-Reflex. Einsichten in eine Beziehungskrise. Gemeinsam mit Karl Schlögel. Edition Körber-Stiftung 2015
Zerrissene Erinnerung: der Umgang mit Stalinismus und Zweitem Weltkrieg im heutigen Russland. Wallstein 2010

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30. Inter­nationales Literatur­festival Leukerbad: 26.–28.6.2026