Volker Braun, 1939 in Dresden geboren, gehörte zu den bedeutendsten Dramatikern der DDR und war schon vor der Wiedervereinigung ein Autor, der in beiden Teilen Deutschlands Anerkennung bekam. Neben Theatertexten schreibt er Romane, Gedichte, Erzählungen und Hörspiele. Er lebt in Berlin.
Den Aufbau und die Entwicklung der DDR verfolgte Braun stets kritisch, anfangs enthusiastisch, später immer resignierter. Seit Anfang der 1970er Jahre wurde er verstärkt von der Stasi überwacht, musste um Druckgenehmigungen für seine Arbeiten kämpfen, doch wurde er 1988 auch mit dem Nationalpreis der DDR ausgezeichnet. Auch im Westen wurde Volker Braun, der sich selbst als politischer Schriftsteller versteht, vielfach ausgezeichnet. Zu seinem 85. Geburtstag stellte MDR Kultur fest: «Dennoch spürt ein Denker wie Braun, dass […] seine politisch unterlegten, an Brecht und zugleich an zeitgenössischer Poesie geschulten Texte nur noch bei einem ausgewählt kleinen Publikum Resonanz finden. Zuletzt befasste sich der Autor, politisch aktuell wie eh und je, mit der kolonialen Vergangenheit der Deutschen und mit den als Klimakatastrophe heraufziehenden Gefahren. Braun hat über Jahrzehnte fortgeschrieben, was er als junger Mann im Geiste Brechts begann hat: Eine Dichtung, die sich als ein Stück Aufklärung und als Einübung persönlicher Freiheit versteht.»
30. Internationales Literaturfestival Leukerbad: