Meral Kureyshi
Schweiz
Die 1983 im Kosovo geborene Meral Kureyshi gilt als eine der wichtigsten Stimmen der Schweizer Gegenwartsliteratur. Sie kam mit zehn Jahren in die Schweiz, studierte Literatur und Germanistik und lebt als freie Autorin in Bern.
In Im Meer waren wir nie erzählt Kureyshi die Geschichte der im Altersheim leben-den Lili und der namenlosen Ich-Erzählerin, die Lili regelmässig besucht und unterstützt. Die Erzählerin lebt zudem mit Lilis Enkeltochter und deren achtjährigem Sohn zusammen, und in diesem Feld entspinnt sich eine Geschichte über die Vergänglichkeit von Bindungen, über Loslassen und Neubeginn.
Was rbb Kultur über Fünf Jahreszeiten schrieb, passt auch zum aktuellen Buch: «Statt einen dramatischen, chronologisch geführten Plot zu entwickeln, lässt die Autorin ihre Geschichte im Fluss des Alltäglichen dahingleiten. Unvermittelt gehen Vergangenheit und Gegenwart, Geschehen und Gedanken dabei ineinander über.» Die geschilderten Alltagsszenen sind dabei alles andere als ein Abschweifen: Gerade an diesen Beiläufigkeiten lässt sich die Entwicklung der Figuren und ihrer Beziehungen untereinander festmachen. Einige Sätze in diesem Roman dürfen eine ganze Buchseite für sich beanspruchen. Aber noch viele weitere könnten für sich stehen, so verdichtet, so gut beobachtet und, ja, so wahr sind sie. Und so ist Im Meer waren wir nie ein Roman, der auf mehreren Ebenen höchstes Lesevergnügen bereitet.
Im Meer waren wir nie. Roman. Limmat Verlag 2025
Fünf Jahreszeiten. Roman. Limmat Verlag 2020
Elefanten im Garten. Roman. Limmat Verlag 2015
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