29. Internationales Literaturfestival Leukerbad

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Jean d’Amérique

Haiti

Jean d’Amérique

Der haitianische Autor, Dramatiker, Rapper und Poet Jean D’Amérique wurde 1994 geboren und lebt heute in Paris. Er publizierte Gedichtbände, Theaterstücke und Rapalben und wurde mehrfach ausgezeichnet. Einen Roman wollte er nie schreiben – 2021 passierte es dann trotzdem.
Zerrissene Sonne erschien 2024 in deutscher Übersetzung und wurde hoch gelobt. Mit lyrischer Wucht erzählt D’Amérique darin die Geschichte seiner zwölfjährigen Protagonistin Tête Fêlée – in etwa «Spinnerin» oder «Wirrkopf» –, die in den Slums von Port-au-Prince lebt. Es ist die Geschichte einer widerständigen Frauenfigur, die Geschichte von Haiti und die einer komplizierten Liebe.
D’Amérique selbst sagt im Interview mit ila über seine Inspiration: «Die Viertel und die Menschenleben, über die ich schreibe, sind das Ambiente, wo ich meine Jugend verbracht habe. Es ist von Gewalt und sozialer Ungerechtigkeit geprägt. Dort hat der Staat die Bevölkerung im Stich gelassen. Aber anders als oft dargestellt, sind diese Gegenden von einer starken Menschlichkeit geprägt: Hier haben die Menschen Lebenslust und Lebenswut. Allerdings halten Alltagsgewalt und Staatsgewalt die Leute vom Leben ab.»
Neben seiner Schriftstellertätigkeit ist Jean D’Amérique Leiter der Lyrikzeitschrift Davertige und des Festivals Transe Poétique in Port-au-Prince. Aktuell ist er Writer in Residence am Literaturhaus Zürich.


Zerrissene Sonne. Roman. Aus dem Französischen von Rike Bolte. Litradukt 2024

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30. Inter­nationales Literatur­festival Leukerbad: 26.–28.6.2026