27. Internationales Literaturfestival Leukerbad

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Christoph Geiser

Schweiz

Christoph Geiser

Christoph Geiser, geboren 1949 in Basel, wo er auch aufwuchs, wollte ursprünglich Theologie studieren, verirrte sich in die Sozio­logie, brach das Studium nach Kurzem ab und verdiente seinen Lebens­unterhalt als Journalist. Heute lebt er als frei­beruflicher Autor in Bern und Berlin und schreibt haupt­sächlich Romane. Sein umfang­reiches Werk wurde mehr­fach ausgezeichnet, u. a. mit dem grossen Literatur­preis von Stadt und Kanton Bern.

Mit Schöne Bescherung hat Christoph Geiser seine Familien­trilogie beendet. Zwischen den Büchern liegen 35 Jahre und der Bruch mit bürgerlichen Schreib­formen und konventionellen Sprach­mustern. Es ist ein Ringen um stilistische und gedankliche Befreiung; aber auch Gedanken über Sterblich­keit und Tod haben darin Platz.

Sein Stil änderte sich radikal: Die langen Schachtel­sätze, noch ganz dem realistischen bürgerlichen Roman verpflichtet, wichen einem kurzatmigen Stakkato. Die glatte Erzähl­struktur wurde aufgebrochen, ein Handlungs­verlauf ist nicht auszumachen. Geiser bleibt bis heute ein steter Tabu­brecher mit einer eigen­ständigen Ästhetik und einer Sprache, die Klang und Rhythmus Vorrang vor dem Stoff gibt.

Der Secession Verlag hat nun eine Werk­ausgabe Christoph Geisers begonnen, die das verstreute und fast gänzlich vergriffene Werk erst­malig zusammen­führt, mit kundigen Kommentaren versieht und so diesen Pionier der queeren Schweizer Literatur wieder zu Wort kommen und beständig werden lässt. Diese einmalige Werkausgabe zeigt, dass Christoph Geiser zu den wichtigsten zeitgenössischen Schweizer Autoren gehört. Band 1 bis 5 und Band 10 der Werk­ausgabe sind bereits erschienen.


Verfehlte Orte: – oder: Die Isolierung der Zeichen. Erzählungen. Secession 2019
Schöne Bescherung. Kein Familienroman. Offizin 2013 und Secession 2022

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28. Inter­nationales Literatur­festival Leukerbad: 21.–23.6.2024