Zora del Buono
Schweiz
Die 1962 in Zürich geborene Zora del Buono gehört zu den schillerndsten Persönlichkeiten der Schweizer Literaturszene: Sie arbeitete nach einem Architekturstudium mehrere Jahre als Bauleiterin im Nachwende-Berlin, lebte und schrieb über Queerness, als dieses Wort noch gar nicht erfunden war, und gründete die Zeitschrift mare mit. Del Buono lebt in Berlin. Neben Romanen verfasst sie auch Reisebücher und journalistische Texte.
In ihrem jüngsten Roman Seinetwegen, für den sie 2024 mit dem Schweizer Buchpreis ausgezeichnet wurde, bedient sich Zora del Buono wie bereits für Die Marschallin bei ihrer reichen Familiengeschichte: Als sie noch kein Jahr alt war, starb ihr süditalienischer Vater bei einem Autounfall. Über den Unfall wurde in der Familie nie gesprochen, über den Vater wenig, die kleine Zora erlebte ihn nur in Form der langwierigen Trauerarbeit der Mutter. Sechzig Jahre danach, die Mutter ist inzwischen dement, macht sich del Buono auf die Suche nach dem Unfallverursacher und nach der Frage, was Verlust, Schweigen und Schuld mit Menschen machen. Seinetwegen ist eine innere und äussere Dokumentation und Reflexion dieser Recherche. Trotz der schweren Themen und der direkten Art, wie del Buono sie angeht und erzählt, ist es ein versöhnliches, auch heiteres Buch. Und vor allem ein grossartig geschriebenes.
Seinetwegen. Roman. C. H. Beck 2024
Die Marschallin. Roman. C. H. Beck 2020
Hinter Büschen, an eine Hauswand gelehnt. Roman. C. H. Beck 2016
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