Robert Menasse
Österreich
Robert Menasse, geboren 1954 in Wien, studierte Germanistik, Philosophie und Politikwissenschaft und promovierte mit einer Arbeit über den «Typus des Aussenseiters im Literaturbetrieb». Menasse lehrte an der Universität São Paulo philosophische und ästhetische Theorie. Seit 1988 lebt er als freier Schriftsteller hauptsächlich in Wien.
Unermüdlich hat Robert Menasse die Geschichte Europas zum Thema seiner Schriften gemacht. In dem Essay Der europäische Landbote erklärte er 2012 das nationalstaatliche Europa als gescheitert und sprach sich für ein Europa der
Regionen aus. 2017 folgte sein Roman Die Hauptstadt, für dessen Recherche Menasse mehrere Monate in Brüssel lebte und der ihm den Deutschen Buchpreis einbrachte. Während Die Hauptstadt in Brüssel und im polnischen Auschwitz spielt, das anlässlich der Feierlichkeiten zum 50-jährigen Bestehen der EU-Kommission zur europäischen Hauptstadt werden solle, steht in Menasses jüngstem Roman Die Erweiterung Albanien und die EU-Erweiterungspolitik im Vordergrund. In diversen Erzählsträngen verwebt der Autor gekonnt Historisches und Anekdotisches und zeigt, wie das politische Geschehen in den Alltag der Menschen hineinwirkt. Carsten Otte (SWR) liest den Roman als «eine bitterkomische und äusserst treffende Allegorie auf den Nationalismus in Europa».
Die Erweiterung. Roman. Suhrkamp 2022
Die Hauptstadt. Roman. Suhrkamp 2017
Der europäische Landbote. Essay. Suhrkamp 2012
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