Die österreichische Autorin Magdalena Schrefel wurde 1984 in Korneuburg geboren und lebt heute in Berlin. Sie studierte Europäische Ethnologie in Wien und Literarisches Schreiben in Leipzig. Schrefel schreibt Theaterstücke und Prosa. 2022 ist ihr erster Erzählungsband
Wiederkehrendes Thema der zwölf Erzählungen ist die Verwertungslogik der Arbeitswelt. Schrefel erzählt von Erntearbeit, Sicherheitsarbeit, Sexarbeit, Klickarbeit und anderen Formen prekärer Arbeit im Spätkapitalismus. Immer wieder geht es dabei um das Verhältnis von Mensch und Maschine – im Sinne einer Verschränkung und Angleichung: Die neue Kollegin einer Sexarbeiterin ist aus Silikon. Ein Schlachtergehilfe hantiert in der Fleischfabrik mit hochmodernen Tötungsmaschinen. Und die Auszubildenden einer Flughafen-Security sollen verinnerlichen, dass erst regelkonformes Verhalten sie zu Menschen macht. Schrefel zeichnet ein komplexes Bild von Arbeit und ihrer gesellschaftlichen und individuellen Bedeutung, das sie im letzten Stück des Bandes um eine Reflexion auf das Schreiben als Arbeit ergänzt: Im Rahmen einer fiktionalen Preisrede setzt sich die Erzählerin mit der Schreibarbeit auseinander und zeigt auf, dass prekäre Arbeit auch im Literaturbetrieb stattfindet – ohne jedoch die Unterschiede zu anderen, weniger angesehenen Formen prekärer Arbeit zu unterschlagen.