Lukas Bärfuss
Schweiz
Lukas Bärfuss, 1971 in Thun geboren, ist Dramatiker, Romancier und Essayist. Er zählt zu den wichtigsten Stimmen der Gegenwartsliteratur, seine Theaterstücke werden weltweit gespielt, seine Romane sind in zwanzig Sprachen übersetzt. 2019 wurde er für sein Werk mit dem Georg-Büchner-Preis ausgezeichnet. In politischen Theaterstücken und Romanen zeigt er sich als scharfer Beobachter und pointierter Kommentator unserer Zeit.
In seinem 2022 erschienenen Band Vaters Kiste macht Lukas Bärfuss die Bedeutung der Herkunft zum Thema: Der autobiografische Essay nimmt eine Bananenkiste des verstorbenen Vaters voll Schuldscheinen und unbezahlter Rechnungen zum Ausgangspunkt einer biografischen Erzählung über den Vater, verbunden mit einer Geschichte und Kritik des Erbrechts. Herkunft, Armut und gesellschaftliche Isolation sind auch in Bärfuss’ jüngstem Werk Die Krume Brot zentral, wie bereits der erste Satz des Romans deutlich macht: «Niemand weiss, wo Adelinas Unglück seinen Anfang nahm, aber vielleicht begann es lange vor ihrer Geburt, fünfundvierzig Jahre vorher, um genau zu sein, an der Universität in Graz.» Im Folgenden entfaltet Bärfuss die Geschichte Adelinas, einer Tochter italienischer Einwanderer, die nach dem Tod des Vaters Schulden erbt und bald ohne Ausbildung, aber mit einem Kind allein zurechtkommen muss und ums Überleben kämpft. Felix Münger zeigt sich im SRF 2 begeistert: «Der Roman ist ein literarischer Wurf: sprachlich elegant und präzise und mit einer Empathie, die sich auf uns Leserinnen und Leser überträgt, schildert der Autor den aufwühlenden Lebensweg seiner Hauptfigur Adelina.»
Die Krume Brot. Roman. Rowohlt 2023
Vaters Kiste. Eine Geschichte über das Erben. Rowohlt 2022
Die Krone der Schöpfung. Essays. Wallstein 2020
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