Thomas Flahaut
Frankreich/Schweiz
Thomas Flahaut wurde 1991 im französischen Montbéliard geboren. Er ist Mitbegründer des französisch-schweizerischen Kollektivs «Hétérotrophes» und schreibt neben Romanen auch Drehbücher. In Strassburg verfolgte er ein Studium der Theaterwissenschaften, bevor er in die Schweiz übersiedelt ist und Literarisches Schreiben am Schweizerischen Literaturinstitut in Biel studiert hat, wo er auch heute lebt.
2017 legte Thomas Flahaut sein Romandebüt Ostwald vor: Ein dystopischer Roman über zwei Brüder im Elsass, die sich nach einer Nuklearkatastrophe eine neue Zukunft erfinden müssen. Dabei rückt ein postapokalyptisches, verwüstetes Frankreich genauso in den Blick wie der Zerfall der sozialen Bindungen und einer bestimmten Arbeiterkultur. Auch sein jüngster Roman Sommernächte befasst sich mit der Ausbeutung eines Gebiets: Im Zentrum steht eine Gruppe junger Leute im französischen und schweizerischen Jura – Thomas, Mehdi und Louise sind in ihren Zwanzigern und kennen sich seit ihrer Kindheit. Damals war Les Verrières ein unerschöpflicher Spielplatz. Heute sind sie erwachsen, ihr Viertel ist verfallen und für einen Sommer wird die Fabrik zum Mittelpunkt ihres Lebens. Während ihre Väter dort geschuftet haben, sehnten sich die Kinder früh nach einem besseren Leben. Sie finden sich in einer keimfreien Welt wieder, die noch gewalttätiger ist als die ihrer Eltern. Thomas Flahaut schildert in seinem Roman ein Milieu, das er aus eigener Anschauung kennt, und liefert ein Fresko über die Macht und Zerbrechlichkeit des sozialen Erbes.
Sommernächte. Roman. Aus dem Französischen von Yves Raeber. Die Brotsuppe 2022
Ostwald. Roman. Éditions de l’Olivier 2017 (keine deutsche Übersetzung lieferbar)
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