Karl Rühmann
Schweiz
Karl Rühmann, 1959 geboren, wuchs in Jugoslawien und den USA auf. Er studierte Germanistik, Hispanistik und Allgemeine Literaturwissenschaft in Zagreb und Münster und war Sprachlehrer und Verlagslektor. Heute lebt er in Zürich als Literaturübersetzer und Autor von Romanen, Hörspielen und zahlreichen international erfolgreichen Kinderbüchern. 2020 war sein Roman Der Held für den Schweizer Buchpreis nominiert.
Sein Roman Die Wahrheit, vielleicht öffnet die Tür ins Leben von Felipe ten Holt. Der Protagonist hat immer schon zwischen verschiedenen Welten gelebt: als Sohn einer Spanierin und eines Niederländers; als Zielscheibe der Eifersucht seines Stiefvaters, der ihm den Weg zur Mutter versperrt; als Verhörspezialist, der die Wahrheit im Dickicht aus Worten und Gesten, Täuschung und Enthüllung sucht. Nach einigen beruflichen und privaten Rückschlägen hofft Felipe seinen inneren Frieden in der Arbeit als freier Dolmetscher zu finden. In diesem Beruf ist er zwar – so seine Hoffnung – für die Kommunikation zuständig, aber nicht für deren Folgen. Das soll sich aber als eine Illusion erweisen. Felipe sucht Zusammenhänge, Verbindungen zwischen Menschen, Dingen, Gedanken, Problemen. Seine Suche ist bezeichnend für eine Zeit, in der man vernetzt vereinsamt und allen Ortungsapps zum Trotz immer wieder die Orientierung verliert.
Karl Rühmann zeigt auf sehr feine Art, dass Kommunikation mehr ist als Sprache, und wie schwer es für Menschen ist, die in der dominierenden Art der Kommunikation nicht «verhandlungssicher» sind – Dolmetscher hin oder her.
Die Wahrheit, vielleicht. Roman. rüffer & rub 2022
Der Held. Roman. rüffer & rub 2020
Glasmurmeln, ziegelrot. Roman. rüffer & rub 2018
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