Julia Weber
Schweiz
Julia Weber, geboren 1983 in Moshi, Tansania, kam mit zwei Jahren mit ihrer Familie in die Schweiz. Nach dem Schulabschluss und einer Lehre studierte sie von 2009 bis 2012 am Schweizerischen Literaturinstitut in Biel. Mit ihrem Debütroman Immer ist alles schön (2017) gewann sie mehrere Literaturpreise und stand auf der Shortlist des Schweizer Buchpreises. Julia Weber ist Mitbegründerin der Kunstaktionsgruppe «Literatur für das, was passiert» zur Unterstützung von Menschen auf der Flucht sowie dem Autorinnenkollektiv RAUF, das sich für die Sichtbarkeit von Frauen im Literaturbetrieb einsetzt. Sie schrieb darüber hinaus Kolumnen für den Tages-Anzeiger, Radiobeiträge für SRF 1 sowie ein Theaterstück für die Münchner Kammerspiele. Sie lebt mit ihrem Mann, Heinz Helle, und den beiden gemeinsamen Kindern in Zürich.
Während Julia Weber 2021 an ihrem zweiten Roman arbeitete, wurde sie schwanger. Die zweite Schwangerschaft stürzte die Schriftstellerin, wie sie selbst in einem Interview sagte, in eine «existenzielle Krise». Diese gründete sich vor allem auf die Sorge, mit zwei Kindern nicht mehr gleichermassen ihrer Aufgabe als Mutter und als gesellschaftspolitisch engagierte Autorin gerecht werden zu können. Ihre Ängste machte sie literarisch fruchtbar: 2022 erschien der autofiktionale Roman Die Vermengung, der das Thema «Mutterschaft und Kunstschaffen» verhandelt. Doch der Roman ist mehr als das: Julia Weber gelingt es, literarische Figuren mit ihrem realen Leben zu vermengen. Es ist ein ausgeklügeltes Changieren zwischen Fiktion und Wirklichkeit, das verschiedene Erzählhaltungen miteinander vereint.
Die Vermengung. Roman. Limmat 2022
Immer ist alles schön. Roman. Limmat 2017
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