Judith Hermann
Deutschland
Judith Hermann wurde 1970 in West-Berlin geboren. Nach dem Abitur begann sie ein Studium der Germanistik und Philosophie, das sie aber nicht abschloss. Es folgte das Diplom an der Berliner Journalistenschule. Der literarische Durchbruch gelang Judith Hermann mit dem Erzählband Sommerhaus, später. Es sei «der Sound einer neuen Generation», urteilte Literaturkritiker Hellmuth Karasek über den Band, der das Lebensgefühl der in Berlin lebenden Künstler:innen Ende der 1990er-Jahre thematisiert. Auch Marcel Reich-Ranicki besprach das Buch in seiner Sendung Das literarische Quartett wohlwollend. Das Werk wurde zum Verkaufsschlager und machte aus der damaligen Kellnerin Judith Hermann eine erfolgreiche Autorin.
Rückblickend auf den gigantischen Erfolg von Sommerhaus, später sagt Judith Hermann in einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung: «Ich glaube, der Erfolg hat mich noch vorsichtiger werden lassen, als ich es ohnehin schon immer gewesen bin. Und mein Leben ist einsamer geworden durch das Schreiben. Und in vieler Hinsicht freier. Autonomer.» Den Figuren ihres Erzählbandes sei sie damals ziemlich ähnlich gewesen – «orientierungslos, ernsthaft, idealistisch und übermüdet». Wie sie heute denkt und fühlt, das erfahren Leser:innen im jüngsten Werk der Autorin. In ihrem neuen Buch Wir hätten uns alles gesagt, das ihre Frankfurter Poetikvorlesungen zusammenfasst, spricht sie über ihr Schreiben und ihr Leben, über das, was Schreiben und Leben zusammenhält und miteinander verbindet.
Wir hätten uns alles gesagt. Frankfurter Poetikvorlesungen. S. Fischer 2023
Daheim. Roman. S. Fischer 2021
Sommerhaus, später. Erzählungen. S. Fischer 1998
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