Heinz Helle
Schweiz
Heinz Helle, 1978 in München geboren, studierte Philosophie in München und New York, promovierte mit einer Arbeit über das Bewusstsein und arbeitete mehrere Jahre als Texter in Werbeagenturen. Von 2009 bis 2012 absolvierte er das Schweizerische Literaturinstitut. Sein Debütroman Der beruhigende Klang von explodierendem Kerosin (2014) schaffte es gleich auf die Shortlist des Schweizer Buchpreises. Heute lebt der Autor mit seiner Frau, Julia Weber, und den beiden gemeinsamen Kindern in Zürich.
In seinem neuen Roman Wellen erzählt Heinz Helle von seiner Rolle als Vater. Nach der Geburt der zweiten Tochter kümmert er sich um die Kinder und den Haushalt. Er fragt in dem autofiktionalen Werk nach dem Glück im Alltag und gibt Gefühlen zwischen Wut und Wärme Raum. Er schildert sein Denken und Fühlen in Wellen: Mal schnappt er als Vater über vor Freude, um im nächsten Moment nur noch die Woge der eigenen Müdigkeit zu spüren. Während er die Kinder fest im Blick hat, verliert er sich selbst nicht aus den Augen. Das Schreiben ist für Heinz Helle ein Ringen um seine eigene Mitte zwischen Care-Arbeit und Künstlertum. Formulieren ist für den Schriftsteller eine Reduktion der Wirklichkeit und gleichzeitig eine Flucht aus dem Alltag: «Es ist gar nicht möglich, die Wirklichkeit in Sprache abzubilden, man kann immer nur eine Auswahl treffen», formuliert Heinz Helle im Interview mit WDR 5. In seinem neuen Roman spürt der Autor selbstkritisch moderner Männlichkeit zwischen Selbstbewusstsein und Selbstaufgabe nach.
Wellen. Roman. Suhrkamp 2022
Die Überwindung der Schwerkraft. Roman. Suhrkamp 2018
Eigentlich müssten wir tanzen. Roman. Suhrkamp 2015
Der beruhigende Klang von explodierendem Kerosin. Roman. Suhrkamp 2014
Zurück...