Anna Kim
Österreich
Anna Kim, Jahrgang 1977, wurde in Südkorea geboren. 1979 zog sie mit ihrer Familie zunächst nach Deutschland (Braunschweig und Giessen), anschliessend nach Wien. Dort studierte sie Philosophie und Theaterwissenschaft. 2004 debütierte sie mit dem Roman Die Bildspur. Für ihren zweiten Roman Die gefrorene Zeit erhielt sie zahlreiche Stipendien und Auszeichnungen, unter anderem den Literaturpreis der Europäischen Union. Als «eine feine Stilistin und subtile Psychologin mit ausgeprägtem Sinn fürs Abgründige» beschreibt sie Dietmar Krug in der österreichischen Tageszeitung Die Presse. Die Autorin sei auf Spurensuche in entlegenen Regionen und beobachte den Menschen in Extremsituationen.
Ihr aktueller Roman Geschichte eines Kindes spielt im US-Bundesstaat Wisconsin der 1950er-Jahre. Er handelt von einer Mutter, die ihr Kind zur Adoption freigibt. Doch das Kind ist nicht weiss, wie von der Mutter angegeben. Es geht in diesem Roman um die wirkmächtige wie fatale Idee von «Rasse», die bis heute die Gesellschaft prägt. «Rassismus und Fremdzuschreibungen können ein Leben so beschädigen, dass es nicht mehr als das eigene wahrgenommen wird. Anna Kim schreibt einen Roman über Menschen als Objekte und über fehlende Mutterliebe – philosophisch und abwechslungsreich», heisst es in der Rezension von Carsten Hueck im Deutschlandfunk Kultur. Mit dem Roman wurde Anna Kim sowohl für den Deutschen als auch für den Österreichischen Buchpreis 2022 nominiert.
Geschichte eines Kindes. Roman. Suhrkamp 2022
Die grosse Heimkehr. Roman. Suhrkamp 2017
Die gefrorene Zeit. Roman. Droschl 2008
Die Bildspur. Novelle. Droschl 2004
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