27. Internationales Literaturfestival Leukerbad

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Adonis

Frankreich/Syrien

Adonis

Adonis, geboren 1930 in Nord­syrien, studierte Philo­sophie an der Uni­versität Damaskus. 1955 musste er wegen seiner Mitglied­schaft in der Syrischen Sozial-Nationalistischen Partei ein halbes Jahr ins Gefängnis. Mit seiner Frau wählte er darauf­hin Libanon als Exil, wo er zusammen mit renommierten Autoren 1957 die avant­gardistische Literatur­zeitschrift Schi’r (Arabisch für «Poesie») herausgab. Ab 1973 lehrte er trotz des beginnenden Bürger­kriegs an libanesischen Hoch­schulen, bevor er 1985 nach Paris zog, wo er seitdem lebt. Adonis gilt heute als der bedeutendste Dichter der arabischen Welt und wurde für sein Schaffen mehrfach ausgezeichnet.

Adonis ist der Künstler­name von Ali Ahmad Said Esber, unter dem der Dichter in Erscheinung trat, nachdem eine Zeit­schrift ein unter seinem richtigen Namen eingereichtes Gedicht abgelehnt, nach erneuter Zusendung unter dem Pseudonym jedoch abgedruckt hat. Adonis’ freie Verse brechen mit der Form der hoch­arabischen Poesie, bewahren aber deren Meta­phorik. Neben Gedichten setzt sich der Schrift­steller auch in Essays mit arabischer Poetik auseinander. Er ergründet die arabischen Traditionen durch die Jahr­hunderte bis in die Neu­zeit und zeigt mit seiner kraft­vollen poetischen Sprache eine Offen­heit, die für die arabische Welt richtungs­weisend sein kann.


Wortgesang. Von der Dichtung zur Revolution. Essays. Aus dem Arabischen von Rafael Sanchez, hrsg. und mit einem Vorwort von Stefan Weidner. S. Fischer 2012
Verwandlungen eines Liebenden. Gedichte. Aus dem Arabischen von Stefan Weidner. S. Fischer 2011

Das Literaturfestival Leukerbad zeigt erstmals das bildkünstlerische Werk Adonis’ in der Galerie St. Laurent und im Alten Bahnhof.
Gespräch zur Ausstellung: Sonntag, 25.6., 10 Uhr, Galerie St. Laurent

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28. Inter­nationales Literatur­festival Leukerbad: 21.–23.6.2024