«Pässe, Passagen, Übergänge»
Drei Stimmen zu S. Corinna Bille

Mädchen an der Schwelle zum Erwachsenwerden erleben faszinierende und bedrohliche körperliche Veränderungen; Frauen erfahren die Grenzen zwischen zwei Welten, zwei Leben; Menschen überschreiten Grenzen von der Ebene in die Berge: Übergänge – so die Leseerfahrungen von Monique Schwitter, Daniela Koch und Liliane Studer, drei Kennerinnen der Texte von Corinna Bille – zeichnen das Werk Corinna Billes aus. Übergänge zwischen den Jahreszeiten oder den Wettern, zwischen Tag und Nacht. Oder aber die Übergänge vom Traum zur Wirklichkeit, vom Leben zur Fiktion, vom Heiligen zum Profanen, vom Spiel zum Ernst, vom Normal- zum Verrücktsein und nicht zuletzt der Übergang vom Leben zum Tod. Immer wieder treffen Welten aufeinander, zwischen denen sich Abgründe auftun, hinter denen jedoch auch das Neue, das Geheimnis, oft das Verbotene stecken – und das gilt es zu entdecken.

«WELTLITERATUR AUS DEM WALLIS»
Corinna Bille gehört zu den bedeutendsten (West-)Schweizer Autorinnen des 20. Jahrhunderts. Mit ihren zweifelnden, sich verändernden, mit sich ringenden Figuren hat sie einen einzigartigen literarischen Kosmos geschaffen: «Weltliteratur aus dem Wallis» (Peter Hamm, «Die Zeit»). Ihr vielseitiges Werk hat sich bereits zu Lebzeiten in der Romandie und in Frankreich durchgesetzt, während sich die Entdeckung Billes im deutschsprachigen Raum eher zögerlich vollzog. Anlässlich ihres 100. Geburtstags 2012 entstand eine neue Welle der Aufmerksamkeit. Dabei sind einige Neuausgaben in deutscher Sprache, zum Teil in neuen Übersetzungen, erschienen und erscheinen weiter.
Anhand ausgewählter Texte präsentieren die Schriftstellerin, die Lektorin und die Literaturvermittlerin ihre Fundstücke, Sichtweisen und Interpretationen.

DIE DREI STIMMEN
Daniela Koch (Lektorin, Zürich) betreut die Werke Billes, die in deutscher Sprache im Rotpunktverlag erscheinen; Monique Schwitter (Schriftstellerin, Hamburg) verfasste das Nachwort zum Band SCHWARZE ERDBEEREN (Verlag Nagel & Kimche 2012); Liliane Studer (Lektorin, Publizistin und Literaturvermittlerin, Muri bei Bern) schrieb den Essay «Über Nacht beschloss ich, Schriftstellerin zu werden» (in DIESE FRAU IST DER REDE WERT, 2004) und stellte Corinna Bille bereits in den 1980er-Jahren in einer Ausstellung im Rahmen von «Schriftwechsel – Literaturtage von Frauen» in Bern vor.

S. CORINNA BILLE


«Pässe, Passagen, Übergänge» – Drei Stimmen zu S. Corinna Bille
Ein Abend mit Fundstücken: Texte, Bilder, Töne
Samstag, 4.7.2015, 20.00–21.15 Uhr

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LITERARISCHE WANDERUNG
21. Internationales Literaturfestival Leukerbad
1. bis 3. Juli 2016